Die Freizeit mit bergsportlichen Aktivitäten zu verbringen, ist ohne Mobilität kaum möglich: die Fahrt zur Kletterhalle, der Tagesausflug in die nähere Umgebung oder die Fahrt in die Alpen oder andere Gebirge dieser Welt. Wie können wir daher die heutigen Mobilitätsbedürfnisse auch in Zukunft in einer dauerhaft umweltverträglichen Weise gewährleisten?
Um im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung die Umwelt- und Gesundheitsbelastungen von Verkehr in Zusammenhang mit Bergsport zu reduzieren, sind theoretisch drei Ansätze möglich: die Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsträger, die Vermeidung von Verkehr und die Optimierung von Verkehrsmitteln und Verkehrsabläufen.
Verlagern oder die unterschiedlichen Verkehrsträger und ihr CO2-Fußabdruck
Verschiedene Verkehrsmittel sorgen unterschiedlich stark für Emissionen von Treibhausgasen (CO2, Methan, Stickoxide). In der folgenden Tabelle sind die durchschnittlichen Emissionen einzelner Verkehrsmittel im Personenverkehr aufgeführt.
Treibhausgase* in Gramm pro Personenkilometer g/Pkm** | ||
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Verkehrsmittel | g/Pkm | Auslastung |
PKW | 147g | 1,5 Personen / PKW |
Linienbus (Nahverkehr) | 80g | 19% |
U-/Stadt-/Straßenbahn | 58g | 19% |
Eisenbahn (Nahverkehr) | 57g | 28% |
Eisenbahn (Fernverkehr) | 32g | 56% |
Fernlinienbus | 29g | 55% |
Sonstige Reisebusse | 31g | 64% |
Flugzeug (Inland) | 230g | 71% |
*CO2, NH4, N20 angegeben in CO2-Äquivalenten
** inkl. der Emissionen aus der Bereitstellung und Umwandlung der Energieträger in Strom, Benzin, Diesel und Kerosin
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/bild/vergleich-der-durchschnittlichen-emissionen-0, Stand 11/2020
Beispiel:
Fahrt von Karlsruhe Hbf. nach Kandersteg und zurück
einfache Strecke: 344km, berechnet jeweils für 1 Person
mit dem PKW: 688 km x 147 g/Pkm = 101.568 g/Pkm -> ca. 101 kg
mit dem Zug: 688 x 32 g/Pkm = 22.016 g/Pkm -> ca. 12 kg
Nicht berücksichtigt sind dabei die Emissionen und der Ressourcenverbrauch für die Herstellung der Verkehrsmittel, die ebenfalls zum ökologischen Fußabdruck dazugehören. Auch wenn so ein einfacher Vergleich seine Haken hat (Auslastung des PKWs und dessen tatsächlicher Kraftstoffverbrauch, Zug fährt „sowieso“, weitere Faktoren, die für eine vollständige Berechnung zu berücksichtigen wären), gibt er doch einen ersten Anhaltspunkt über den CO2-Abdruck der Anreise je nach Wahl des Verkehrsmittels. Lesenswert dazu ist auch der bereits im Jahr 2016 erschienene Artikel im DAV Panorama.
Vermeiden oder wie viel Fahrt für wie viele Aktivitäten?
Ganz ohne Mobilität geht es nicht, aber auch das Reduzieren von Wegen und / oder ihrer Länge bietet einen Ansatzpunkt:
Wenn ich seltener und dafür für einen z.B. einwöchigen Bergaufenthalt die Strecke Karlsruhe – Kandersteg zurücklege, ist der Fußabdruck für die Tour ein anderer als wenn ich das mehrmals jeweils für eine Wochenendtour mache. Für Tages- oder Wochenendtouren daher Ziele in der näheren Region mit kurzer Anreise zu wählen, ist auch eine Möglichkeit, Bergsport hinsichtlich der Anreise umweltverträglicher zu gestalten.
Optimieren oder wie ist das mit der ÖPNV-Verbindung?
Bleibt noch das Optimieren, wie z.B. die technische Optimierung von Verkehrsmitteln und Verkehrsabläufen. Wie wäre es z.B. mit einer guten ÖPNV-Verbindung mit regelmäßiger Taktung zu attraktiven Zielen bzw. Ausgangspunkten für Touren aller Art im Schwarzwald?
Hier besteht ein großes Betätigungsfeld, sich als Alpenverein, Sektion Karlsruhe einzusetzen.