Karlsruhes höchste Hütte bekommt Zuwachs
DAV Karlsruhe erweitert das Angebot mit Selbstversorgerhütte
Der Vorstand des Alpenvereins Karlsruhe stellte bei seiner Mitgliederversammlung am 25.4. die überarbeiteten Pläne für die Sanierung der Karlsruher Hütte und den Bau einer Selbstversorgerhütte vor. Back to the roots beruft sich der DAV dabei auf seine ursprünglichen Werte: das Bergerlebnis allen Menschen zu ermöglichen.
Die Karlsruher Hütte hat dringend eine Renovierung nötig: das Dach ist undicht, der Alpenwind zieht durch die Giebelfassaden, für die Pächter und das Personal ist die kleine Wohnung zu eng, die Bäder müssen saniert und der Brandschutz optimiert werden. Nachdem der DAV bereits rund 800.000 Euro für die Erneuerung der Technik (Wasser, Energie, Kläranlage) der Hütte investiert hat und die Umbaupläne fast vier Millionen Euro erreicht hatten, suchte der Vorstand nach einer finanziell umsetzbaren Alternative und die Idee einer Selbstversorgerhütte direkt neben der Karlsruher Hütte wurde entwickelt.
Im oberen Stockwerk des neuen Baus soll der Pächter mit seiner Familie einziehen, in der unteren wird Platz für Wanderer und Tourengeher sein. „Wir als Alpenverein möchten es allen Menschen ermöglichen, in den Alpen Urlaub zu machen“, erklärt Peter Zeisberger, Erster Vorsitzender des DAV Karlsruhe, „in der Selbstversorgerhütte können sich auch Familien mit Kindern und Jugendgruppen die Übernachtungen leisten, insoweit haben wir neben der dringend erforderlichen Sanierung einen wichtigen weiteren Aspekt berücksichtigen können.“ „In den letzten Jahren erleben wir immer mehr Komfort in den Bergen, das hat natürlich seinen Preis“, so Peter Zeisberger weiter. Eine gewisse Trendumkehr sei deshalb wichtig, um sowohl die Kosten als auch den Preis zu reduzieren, damit alle Menschen Zugang zu den Bergen finden.
Karlsruher Hütte im Ötztal: Ausgangspunkt für Touren in den Alpen
Die Karlsruher Hütte ist ein ideales Ziel für Tagesausflüge aus Obergurgl und Ausgangspunkt für Bergwanderungen, Hochtouren und Skitouren. Die Hütte bietet den Komfort einer bewirtschafteten Hütte mit täglich frisch zubereiteten regionalen Gerichten, deren Zutaten vom Hof der Pächters Georg Gufler aus Längenfeld stammen. Wer weniger Geld ausgeben will oder muss, wird in Zukunft in der Selbstversorgerhütte selbst kochen und abspülen.
Selbstversorgerhütte wird mit ehrenamtlichem Team gebaut
Gerade bildet sich in Karlsruhe ein ehrenamtliches Team aus Mitgliedern der DAV Sektion Karlsruhe und handwerklich begabten Menschen, um den Baubeginn im Sommer 2025 des Selbstversorgerhauses im Ötztal zu planen. An Besucher*innen mangelt es hier oben nicht, denn seit die Fidelitashütte, Karlsruhes höchste Hütte, in großen ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen 2021 und 2022 renoviert wurde, ist sie gefragter denn je. Das neue Selbstversorgerhaus wird sich etwa zwei Stunden Fußmarsch unterhalb der Fidelitashütte befinden und das Übernachtungsangebot erweitern. Die 1896 als erste Hütte der Sektion erbaute Fidelitashütte steht neben dem derzeit geschlossenen Hochwildehaus am Ostrand des Gurgler Ferners. Sie steht jederzeit allen offen und bietet Betten für acht Personen und eine Notmatratze, verfügt über eine Kompost-Toilette und Holz zum Heizen und Kochen.
DAV-Hütten der Sektion Karlsruhe im Ötztal
Der Alpenverein Karlsruhe besitzt im Ötztal drei Hütten und unterhält in diesem Gebiet die Wege:
- Fidelitashütte (Selbstversorgerhütte) / Karlsruhes höchste Hütte
Die Fidelitashütte ist Karlsruhes höchste Hütte. Sie wurde 1896 erbaut und steht auf 2.883 Metern Höhe in den Ötztaler Alpen neben dem Hochwildehaus. - Hochwildehaus (geschlossen)
Sommer 2024: Wasserversorgung und Statik werden geprüft, mit den Ergebnissen wird ein Konzept für das Hochwildehaus erarbeitet. - Karlsruher Hütte (Langtalereckhütte)
Die Karlsruher Hütte steht auf 2.480 Metern Höhe und wurde 1928/29 erbaut. Sie wird 2027 teilweise saniert (Dach, Bäder und Umbau). - Selbstversorgerhütte (neben der Langtalereckhütte), Baubeginn 2025
Die neu geplante Selbstversorgerhütte wird neben der Langtalereckhütte stehen und das Angebot erweitern – vor allem für Familien und Jugendliche, die sich Übernachtungen in bewirtschafteten Hütten nicht leisten können.