Was ist Paraclimbing?
Paraclimber sind Menschen mit einem körperlichen oder geistigen Handicap, die sich im vertikalen Gelände erfolgreich fortbewegen, sehr viel Spaß dabei haben und einen großen Ehrgeiz entwickeln, dies aus eigener Kraft zu erreichen.
Was wollen wir?
Wir wollen Menschen mit Handicap die Freude am Klettern unbeschwert erleben lassen.
Menschen mit Behinderung sollen die Chance haben, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Verantwortung im Verein und im Klettersport zu übernehmen. Das Stichwort Inklusion wird bei uns gelebt.
In der DAV-Sektion Karlsruhe haben wir dafür Strukturen entwickelt, die das Klettern und die Teilnahme am Vereinsleben trotz verschiedenster Behinderungen mit risikolosem Spaß ermöglichen.
Auf der Mitgliederversammlung der DAV-Sektion Karlsruhe wurde am 05.05.2022 das folgende Positionspapier Inklusion einstimmig verabschiedet.
Positionspapier Inklusion in der DAV-Sektion Karlsruhe
Der Inklusionsgedanke ist in der Sektion Karlsruhe des DAV längst angekommen. Schon beim Bau der Kletterhalle wurde auf Barrierefreiheit geachtet.
Heute gibt es mehrere inklusive Kletter- und Jugendgruppen, wir richten den Nationalen Paraclimbing-Wettkampf aus und vieles mehr.
Am Ende unseres Weges sind wir noch lange nicht, unser Ziel ist:
Bergsport, Bergsteigen und Alpinismus stehen auch allen Menschen mit Behinderung offen.
Es geht nicht nur darum, Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit zu bieten, hier zu klettern, sondern ein Miteinander für Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen. Denn das bedeutet letztlich Inklusion. Sie sollen auch die Chance haben, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Verantwortung im Verein zu übernehmen.
Text in leichter Sprache
Menschen mit Behinderung wollen auch Berg-Sport machen.
Menschen mit und ohne Behinderung machen gemeinsam Berg-Sport.
Menschen mit Behinderung gehören dazu.
Das wollen wir machen:
- In unserem Verein immer daran denken. Und dafür sorgen, dass sie das können. Ohne Hindernisse.
- Angebote für alle machen.
- Dafür sorgen, dass Menschen mit und ohne Behinderung sich treffen.
- Menschen mit Behinderung sollen eine gute Ausbildung im Berg-Sport bekommen.
- Menschen mit Behinderung sollen bei Wett-Kämpfen mitmachen.
- Menschen mit Behinderung sollen auch im Alpenverein Verantwortung übernehmen, zum Beispiel eine Gruppe mit leiten.
Was wurde im DAV Karlsruhe schon erreicht?
Der Inklusionsgedanke ist in der Sektion Karlsruhe des DAV längst angekommen. Schon beim Bau der Kletterhalle 2002 haben die Planer und Erbauer darauf geachtet, die Halle barrierefrei und behindertengerecht zu gestalten. Auch die Sozial- und Gruppenräume können mit dem Rollstuhl erreicht werden.
Im Februar 2011 wurde die Inklusiv-Klettergruppe von Frauke Zahradnik und Matthias Henn gegründet. Die Inklusionsgruppe war kein Anhängsel im Gruppengefüge der Sektion, sondern im Gegenteil ein fester, aktiver Bestandteil im Gruppenleben.
Ein weiterer inklusiver Meilenstein war der Bau einer in der Neigung verstellbaren Kletterwand, die ideal in das Angebot für Menschen mit Behinderung passt. Die Etablierung einer Jugendgruppe für eingeschränkte Jugendliche folgte aus der inklusiven Klettergruppe und ist heute, wie bei den Erwachsenen, ein bestehendes Angebot der Sektion Karlsruhe.
Im Sommer 2013 fand die erste inklusive Ausfahrt auf die im Ötztal auf 2500m hoch gelegene Langtalereckhütte statt.
Am 9. Juni 2018 wurde der erste Nationale Paraclimbing-Wettbewerb unter der Teilnahme der Deutschen Paraclimbing Nationalmannschaft im Kletterzentrum ausgerichtet.
Und am 22. Januar 2019 überreichte in Berlin Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den goldenen Stern des Sports. Diese höchste Auszeichnung im ehrenamtlichen Sport galt der gesamten Sektion Karlsruhe für die Ausrichtung des ersten deutschen Paraclimbing Wettbewerb.
Was geschieht auf Bundesebene?
Die ersten 12 angehenden DAV-Trainer-C Klettern für Menschen mit Behinderungen trafen sich Ende März 2016 zum Auftaktlehrgang in der Jugendbildungsstätte der JDAV in Bad Hindelang. DAV/JDAV, Deutscher Behinderten Sportverband, Special Olympics Deutschland und Deutscher Gehörlosen Sportverband haben den Pilotlehrgang in Kooperation mit dem DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) aus der Taufe gehoben, um Interessierte zu qualifizieren, damit diese in ihren Vereinen/Sektionen Angebote für inklusives und integratives Indoorklettern gestalten können. Bei diesem ersten Lehrgang war der DAV Karlsruhe bereits mit einem Vertreter dabei.
Auf Bundesebene ist der DAV mit einem Kletterteam seit den Anfängen der internationalen Wettkämpfe 2012 vertreten. Seit 2016 gibt es mit Christoph Reichert einen Trainer, der einzig für das deutsche Paraclimbing-Team zuständig ist und die Sportler bei Ihren Wettkämpfen mit Rat und Tat unterstützt.
Mitmachen möglich?
Können Menschen mit Behinderungen klettern? Ja, selbstverständlich!
Wir freuen uns über Menschen, die Klettern ausprobieren wollen. Da die erste Teilnahme an der Gruppe in der Regel eine intensivere Begleitung erfordert als bei unseren "alten Hasen", bitten wir Interessenten/innen vor ihrer ersten Teilnahme um Kontaktaufnahme per Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.