Gruppenausfahrt der Wilden Kletteraffen
Voller Vorfreude und Aufregung startete die jüngste Jugendgruppe, die wilden Kletteraffen, an einem sonnigen Samstag ihre erste Ausfahrt mit Übernachtung zum Nonnenfelsen in der Pfalz beim Bärenbrunner Hof. Um neun Uhr morgens trudelten nach und nach die Kinder ein und packten fleißig beim Bepacken der zwei Busse mit an. Obwohl nicht alle Kletteraffen mitkommen konnten und wir mit nur fünf Kindern - Luise, Anouk, Greta, Matilda und Jonna, loszogen - war doch schnell das ganze Material verstaut, insbesondere der Kuchen, Muffins und Süßigkeiten, auf die man sich schon bei der Abfahrt freute. Die vier Jugendleiterinnen1 Alex, Marc, Marcel und Johanna konnten sich schon während der einstündigen Fahrt mit Marc und Marcel am Steuer über den traumhaften Betreuungsschlüssel freuen.
Auf der Zeltwiese angekommen musste zuerst das Plumpsklo, das die Kinder mit dem leicht unangenehmen Geruch nicht ganz überzeugte, und die Hühner am Wiesenrand besichtigt werden. Anschließend halfen alle Kinder das große Zelt aufzubauen und die Heringe einzuschlagen und alle freuten sich über ein leckeres Vesper mit besonders beliebten Brotaufstrichen, Melone und natürlich Kuchen. Gut gestärkt machten sich die Kletteraffen dann auf zur Big Wall, die erst nach einer langen fünfminütigen Wanderung erschöpft erreicht wurde. Während Marc und Marcel die erste Seillänge vorstiegen, verwandelte sich der Wald am Wandfuß in ein Labor, in dem die Kinder eifrig Blätter, Baumrinde, Moos und Steine erforschten. Als Marc die erste Route eingerichtet hatte, konnten die Kinder endlich selbst klettern und wenig später auch eine weitere Route ausprobieren.
Hungrig vom Klettern und Forschen hatten sich dann alle eine Kuchenpause am Zeltplatz verdient und für die müden Jugendleiterinnen gab es Kaffee, während die Kinder schon wieder am Toben in der Hängematte waren.
Zurück am Felsen gelang es nach Anouk auch Jonna die schwere zweite Route zu bezwingen und Marc und Marcel erkletterten noch die zweite Seillänge. Zum ersten Mal durfte dann Anouk Greta nachsichern und beide konnten sich dann selbst abseilen, so wie auch später Jonna und Johanna.
Während Marc, Marcel und Alex die Routen abbauten, ging Johanna mit den erschöpften Kindern schon vor zum Zeltplatz und nachdem auch die anderen Jugendleiterinnen eingetroffen waren, kochten alle zusammen Nudeln mit Tomatensauce, die zu Luises Leid mit Zwiebeln verfeinert wurde. Für die ganz hungrigen Kinder, die das anschließende gemeinsame Nudelessen nicht mehr abwarten konnten, gab es Erdnussflips als Vorspeise.
Bevor die wilden Kletteraffen zu einer Nachwanderung aufbrachen, richteten noch alle ihren Schlafplatz unter freiem Himmel ein und das Zelt wurde damit zum Materiallager. Dann ging‘s im Dunkeln ohne Taschenlampen in den Wald, der von hunderten leuchtenden Glühwürmchen überflutet war, die auf den Händen der Kinder sowieso viel besser als Taschenlampen waren. Marcel führte die Gruppe durchs wilde Gestrüpp, Dornen und Brennnesseln bis zu einem Weg, auf dem alle still nach den Tiergeräuschen im Wald lauschten.
Zurück auf dem Zeltplatz wurden wir von unseren lauten mitteilungsbedürftigen Zeltnachbarn begrüßt, die uns beim Abendessen noch mit Grillwürstchen bestochen hatten und uns nun keine ruhige Nacht gönnen wollten. Die müden und weniger redebedürftigen Kinder konnten unter dem Sternenhimmel trotzdem gut schlafen und waren beim gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen gut ausgeschlafen - im Gegensatz zur einen oder anderen Jugendleiterin. Während Alex und Johanna anschließend zusammen mit den Kindern die Zeltwiese räumten (Quality –time mit den Kids) bauten Marc und Marcel das Seilgeländer am Felsen auf. Nach einer kurzen Wanderung an den Felsen ging‘s weiter am Seilgeländer auf dem zugigen Felsen mit tollem Blick. Alle Kinder trauten sich, sich an einer 35 Meter-Wand abzuseilen, Jonna und Anouk sogar alleine. Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es dann zurück nach Karlsruhe, wo die Kinder zu Hause so einiges zu erzählen hatten. Es war eine wunderschöne Ausfahrt!
Johanna Ostmann
Fußnoten:
1 Zu Gunsten eines optimierten Leseflusses und Ausgleich der nicht gendergerechten Arbeitsaufteilung verwenden wir in diesem Artikel ausschließlich die weibliche Form von „Jugendleiterin“