Auch in diesem Jahr stand der Alpine Basiskurs ganz unter den Zeichen von Corona. Zum Vortreffen, welches noch digital durchgeführt wurde, gab es jedoch bereits eine positive Tendenz.
Der Kurs konnte letztlich stattfinden. Trotz härterer Auflagen als im letzten Jahr.
Ganz im Sinne der Umwelt reiste die Gruppe in diesem Jahr mit dem Zug an. So begann der Alpine Basiskurs 2021 bereits um 04:53 Uhr am Hbf Karlsruhe, was für die meisten von uns noch mitten in der Nacht gewesen sein durfte. Nachdem der zweite Teil der Gruppe in Durlach zugestiegen war, wurde die gesamte Gruppe durch die zwei Tourenleiter Jürgen und Bernhardt gebrieft. Bis zum Umstieg in Augsburg nutzten wir die restliche Zeit, um ein bisschen Schlaf nachzuholen. Von Augsburg bis nach Oberstdorf stand dann schon die erste Theorieeinheit auf dem Plan: Wetterkunde. Hier wurden wir ausgiebig über die physikalischen Zusammenhänge des Wetters und die Wichtigkeit derer für die Tourenplanung aufgeklärt, bevor wir um 10:54 Uhr Oberstdorf erreichten.
Nach der Busfahrt bis zur Alpe Eschbach begann dann der Aufstieg zur Rappenseehütte über die Schwarze Hütte, den sogenannten Eselsweg, da der Aufstieg über die Enzianhütte aufgrund der Schneelage noch nicht empfohlen wurde. Um den Aufstieg in einem Wort zu beschreiben: schweißtreibend. Bei sonnigem Wetter und um die 30°C Außentemperatur liefen die Liter Wasser runter wie Öl und der ein oder andere Teilnehmer machte die Erfahrung, was es bedeutet, ein 50m-Kletterseil den Berg hochzuschleppen. Aber was tut man nicht alles für ein Schnitzel mit Pommes oder den fantastischen Apfelstrudel an der Rappenseehütte. Dies hatten wir uns dann auch redlich verdient.
Vor dem Abendessen ging es dann nochmal raus in den Schnee für die Rutschversuche im Firn.
Eindrucksvoll lehrte uns Jürgen die verschiedenen Arten auf einem Firnfeld zu bremsen. Hier mussten wirklich alle ihre Komfortzone verlassen, was auch gelang. Alle unterstützten und halfen sich gegenseitig. Das hat Spaß gemacht!
Nach dem Abendessen stand dann die Tourenplanung für den nächsten Tag an. Nach ausgiebiger Diskussion entschied sich die Gruppe für die Besteigung des zweithöchsten Berges der Allgäuer Alpen: Hohes Licht.
Nach dem Frühstück am zweiten Tag starten wir unsere Tour zum "Hohes Licht". Der Gipfel liegt auf 2651 m in Österreich. Im frühen Juni liegt noch viel Altschnee darauf. Es macht natürlich die Tour schwieriger. Aber was wir von gestern gelernt haben, können wir heute perfekt in die Praxis umsetzen.
Wenn man gut in den Alpenbereich unterwegs sein möchte, ist das Themen "Orientierung" sehr wichtig. Um dieses Thema besser zu beherrschen, üben wir heute mit Karten, Kompass, GPS mit Handy usw. um den Weg zu den Ziel zu finden.
Der Weg zu dem Gipfel ist sehr unterschiedlich. Es gibt den Firn mit ca. 30 - 45 Grad, und auch Felsen Wege wo man mit oder ohne Stahlseil hoch klettern muss. Auf dem Weg zum dem Gipfel gibt es einen großen Firn, dort haben Jürgen und Thomas den Standplatz gebaut. Mit Hilfe 2 * 50m Seil, Eispickeln, Bandschlinge usw. Damit können wir die Gefahr für runter Rutschen von dem Firn minimieren.
Es war fast meinen ersten Tour auf den Schnee mit diesen Steilgrad, ich habe schon bemerkt, dass meinen Angst besonders groß war. Ich finde, dass das Angst zu den Bergsteigen gehört. Man muss damit leben, wenn man in die Alpen geht. Aber man muss gut trainieren und vorbereiten.
Kurz nach Mittag waren wir alle auf den Gipfel des Hohes Licht. Ich habe das nicht glaubt, dass ich auch auf den Gipfel stehen werde. Nachdem kurzer Pause gehen wir zurück zu der Hütte. Als wir wieder in der Hütte waren, waren wir alle total kaputt. Aber es gibt Nichts, dass einen leckeren Kuchen nicht fixen konnte.
Nachdem dem Abendessen fangen wir der Theorie an. Z.B. wie man einen Standplatz baut oder wie man sicher in den Felsen- oder Schnee-Gelände geht. Die möchten wir morgen in der Umgebung üben.
Sonntagmorgen war unseren Praxisübungstag: Standplatzbauen, sicheren Gehen, und ganz interessanten Experiment mit T-Anker. Jede versucht 2 Standplatzbauten, danach schauen wir zusammen, ob die Standplätze wirklich sicher genug sind. Wie man weiß kann man viel mehr durch Fehler lernen. Wir haben genau gesehen welche Kriterium einen guten Standplatz haben muss.
Um das sichere Gehen zu üben machten wir durch ein kleines Spiel. Wir laufen auf den Steinen, bis Jemand 'Stopp' sagt. Wer instabil in diesen Moment ist, sagt das nächsten Mal 'Stopp'. Damit merken wir, was sicheres Gehen bedeutet. Dass man stabil bei jeden Tritt gehen soll, ansonst ist man instabile. Dies ist unsicher, und kann gefährlich sein.
Ein Standplatz mit Eispickeln in den Schnee, und auf diesen Seil hängt 10 Leute! Wirst du den Standplatz 100% vertrauen? Hast du bestimmt zweifelt wie ich! Heute haben wir des Experimental mit einem Standplatz getestet. 10 Leute versuchten den Standplatz stark zu ziehen, er hat gehalten! Es war das absolute Highlight des Tages.
von Felix D. und Na Friedrich