Jacqueline war mit ihrem Assistenzhund Loui in Italien in ihrer Familienferienwohnung, um rund am Lago Maggiore zu wandern, Ski zu fahren und zu trainieren. Sie musste frühzeitig abbrechen, da das Piemont zum Hochrisikogebiet erklärt wurde. Sie erzählt uns von ihren Trainingswochen:
„In Italien war es wichtig, dass mein Begleithund Loui und ich uns wieder auf das Leben am Berg vorbereiten. Vor allem Vertrauen, Körpersprache, Gefahreneinschätzung standen auf dem Trainingsplan. Es sollte jeder Tag aktiv genutzt werden und täglich Wanderung und Skitour abgewechselt werden. Hierbei standen nicht ausschließlich das Erreichen von Gipfel im Vordergrund. Es ging vor allem um Ausdauer, aber auch von verschiedenen Schwierigkeiten der Touren im Vordergrund. Loui wie auch ich müssen so eng zusammenarbeiten und uns gegenseitig einschätzen können, was wer gut kann, wann man überfordert ist, und für welche Touren uns die Skills fehlen. Gerade bei den Skitouren ging es um anspruchsvolle Touren, die wir aber sicher und gut bewältigen können. Da ich erst vor zwei Jahren überhaupt Skifahren gelernt habe, zählen einfach Skikilometer, auch in sehr einfachem Terrain. Loui muss anders als beim Bergsteigen oder Wandern neben mir gehen, genau auf meine Kommandos achten und zudem auf den Ski aufpassen. Hier müssen wir uns noch mehr aufeinander einspielen, wobei er es hervorragend meistert. Beim Abfahren läuft er vor, ich rufe von hinten die Kommandos zu. So kann ich meine Geschwindigkeit an ihn anpassen. Sollte ich mal zu langsam sein, motzt er mich von vorne an, wenn er warten muss. Auch muss er sich hier noch dran gewöhnen, dass ich auch mal hinfalle. Er lernt, wann er sich Sorgen machen muss, und wann ich es einfach nicht drauf hatte.“
„Die Wanderungen waren super schön, vieles nicht in der Form durchführbar wie ich es eigentlich geplant hatte - wegen Neuschnee oder schlichtweg der vorhandenen Schneemenge in den Bergen.“
„Als das Piemont zum Hochrisikogebiet erklärt wurde, bin ich nach Hause gefahren. Vor Ort wurde alles außer Lebensmittelläden und Ärzten geschlossen, man hätte sich ausschließlich in der Wohnung aufhalten dürfen und einmal die Woche zum Einkaufen im Ort. Da ich meinen Hund Loui nicht mehrere Tage, geschweige denn Wochen in einer Wohnung einsperren kann (Hunde dürfen nur im eigenen Garten oder der nächsten Grünfläche ihr Geschäft erledigen, dann muss man wieder in die Wohnung) und ich hier in Deutschland in diesem Fall freier leben kann, habe ich mich entschieden nach Hause zu fahren. Es waren anstrengende, sehr aktive, ereignisreiche Tage in Italien. Loui und ich konnten uns wieder aufeinander eingrooven und unser Zusammenspiel am Berg hervorragend üben. Durch Corona blieb das Training vor dem Italientrip, in den Bergen, vor allem auch mit Ski etwas auf der Strecke (wobei ich in diesem Winter fast jeden 3. Tag im Schwarzwald auf Skitour war). Doch in Italien hatten wir einfach die Ruhe und die Zeit den längst überfälligen Tapetenwechsel mit Training mit und ohne Schnee zu kombinieren. Natürlich blieben auch Pizza, Spaghetti, Rotwein und das italienische Eis nicht auf der Strecke.“
1. Tag: nach Ankunft in Premeno (900hm), (ca. 10 km von Verbania am Lago Maggiore) gleich mit dem Ski zum Sasso Corbe (1066hm) das ist der Hausberg und liegt in direkter Nähe zu unserer Wohnung, abends noch ein Spaziergang am Lago Maggiore.
2. Tag: geplant war Skitour zum Lago di Campliccioli von Antronapiana aus, leider kam ich aufgrund zu hohem Schnee nicht dorthin, deshlab habe ich eine Wanderung gemacht zum Lago di Antrona.
3. Tag: Skitour von Miazzina aus zum Testa del Cremisello, anschließend noch Memoriale degli Alpini besucht (Gedenkstätte der im Krieg gefallenen Gebirgsjäger).
4. Tag: nochmals Skitour von Miazzina aus zum Testa del Cremisello Richtung Gipfel Pizzo Pernice und über die Cappella dei Crusitt zurück.
5. Tag: Wanderung um den Lago di Orta und anschließend noch auf den Monte Castello am Croce di Nonio dann Brotzeit und wieder zurück nach Omegna zum Auto.
6. Tag: Skitour in Macugnaga. Über die Piste vom Ort bis zum Gipfel Refugio Wengwald Hutte weiter bis zu Refugio Zamboni Zappa und wieder zurück ins Skigebiet und über die Piste ins Tal.
7. Tag: Wanderung im Val Grande auf alten, verlassenen Wegen von Premeno nach Piancavallo und über Manegra wieder zurück.
8. Tag: Wanderung von Fontotoce auf dem Mont ´Orfano und zurück.
9. Tag: Tageswanderung im Val Vigezzo (letzter Tag, an dem man dort im Tal coronabedingt noch rausdurfte) von Rivoira bei Masera zum Lago di Onzo, danach weiter zum 1175 hm hohen Örtchen Fornale (da Picknick im Schnee) anschließend zur Alpe Pescia zu ner Kirche, und über Le Motte, Vasigone, Gerbido, Sant ´Antonio zurück zum Auto. Erst schön durch den Buchenwald, später durch hohen Schnee bei herrlichstem Frühlingswetter
10. Tag: Chillout am Lago Maggiore. Von Canobbio zur Chiesa di Sant ´Anna (Kirche an einer Schlucht)
11. Tag: 2 kleine Wanderungen in Premeno einmal zum Sasso Corbe und einmal in den Ort zu nem Aussichtspunkt (Kompletter Lockdown in Italien, ich musste warten bis ich meine sondergenehmigung hatte, um fürs Training aus dem Ort zu dürfen).
12. Tag: Pistenskitour in der Nähe von Domodossola im Skigebiet Domobianca. Leider kam ich wegen vereister Piste nicht zum Gipfel. Bin dann bis zu dem Eis zweimal hochgelaufen und wieder runtergefahren. Beim zweiten Mal oben in der Sonne Picknick.
13. Tag: Wanderung in Premeno ins Val Grande und über den Pizzo d ´Omo wieder zurück nach Premeno.
14. Tag: Tageswanderung im Val Grande von Miazzina aus zum Monte Todum, anschließend durch sehr tiefen Schnee zum Pizzo Pernice (da hätte ich gerne den Ski dabei gehabt, war sehr anstrengend, da ich bis zu einem Meter oder teils mehr mit den Krücken eingesunken bin, anschließend Richtung Balmit, da kam ich aber wegen dem Schnee nicht hoch, also bin ich am Croce Pian Cavallone über einen anderen kleinen Pfad wieder zurück nach Miazzina.
15. Tag: Wieder Skitag. Skitour von Antropiana zum Lago Alpe di Cavalli Richtung Pizzo Cardo durchs etwas steilere, steinige (Felsbrocken) Gelände. Da ich alleine war, bin ich nicht bis ganz zum Gipfel (zu gefährlich), gleicher Weg durchs Gelände wieder abgefahren.
16. Tag: Wanderung von Manegra nach Piancavallo, zu Il Colle, Richtung Monte Spalavera, leider kam ich wegen erneutem heftigen Schneefall wegen der Schneetiefe zu Fuss nicht zum Gipfel also bin ich etwas weiter Richtung Lago Maggiore abgestiegen und von dort aus nach Manegra wieder zurück.
17. Tag: Skitour an der traumhaften Alpe Devero zum Lago di Devero, drumherum und wieder zurück
Nachmittags noch eine Wanderung in Crodo zu der Schlucht von Crodo.
18. Tag: Chilltag mit Wanderung bei Premeno.
19. Tag: Wieder Skitour bei der Alpe Devero. Da erhöhte Lawinengefahr wegen Neuschnee war, nicht tief ins Gelände und im „sicheren Terrain“ zuerst auf der Piste Richtung Monte Cazzola, dann Abfahrt durch ein Bachbett und auf der anderen Seite Aufstieg durch den Wald grob richtung Pizzo Stange zum See Lago Azzurro zu dem im Winter verlassenen Ort Crampiolo über Corte d Árdui zurück nach Devero.
20. Tag: entspannte Tageswanderung von Suna am Lago Maggiore auf den Monte Rosso, zu einem Kameliengarten (leider geschlossen) also noch um den Berg zurück nach Suna.
21. Tag: Skitour im Formazzatal von La Frua/Frütt zur Bocchetta del Gallo, wollte eigentlich zum Lago di Vannio, allerdings wurde es dann zu steil und eng, dass ich Sorge hatte, nicht wieder abfahren zu können, also bin ich über einen anderen Forstweg wieder angefahren nach Formazza über Langlaufloipe wieder nach La Frua.
22. Tag: kleine Wanderung von Pollino, Nachbarort von Premeno nach Caronio über Albagno zurück nach Pollino. Unterwegs Picknick und ein kleines Nickerchen in der Sonne bis es am Abend wieder zurück nach Deutschland ging.