150 Jahre Sektion Karlsruhe des Deutschen Alpenvereins!
Was geht im Winter?
Skifahren, Snowboarden, Schneeschuh- und Skitouren!
Sonst noch was?
Ja! Splitboardtouren!
Geteiltes Board ist doppelte Freude besagt bereits eine uralte Inuitweisheit.
Vom 24. bis 26. Januar 2020 , also pünktlich zum chinesischen Jahreswechsel, vom Jahr des Schweins zum Jahr der Ratte, initiierte (=4xi) Daniel Funke die erste Splitboardausfahrt des DAV Karlsruhe. Eine Gruppe von sechs Splitboardern formierte sich: Daniel (Guide), Robin, Theresa, Hanna, Lucas und Uli.
Das Ziel: Der Gotthard! Zumeist bekannt als verkehrstechnisches Nadelöhr durch ein gewaltiges Schweizer Bergmassiv. Ein Perspektivwechsel mündet in eine beeindruckende Erkenntnis: Dem gemeinen Skittourengänger erschließt sich, ähnlich dem ISS-Astronauten, ein fantastisches Schweizer Tourengebiet der Extraklasse. Der Tourengänger ist lediglich etwa 400km näher dran.
Der Auftrag: den noch unverspurten Powder aufzuspüren und abzurocken. Ums kurz zu machen: Er war weg, also No Way!
Das Problem: Seit über vier Wochen herrscht Dürre (= zu wenig Niederschlag über einen längeren Zeitraum)!
Gesamtsituation: Lawinenstufe im ungünstigsten Fall ein satter Zweier, also Tourentechnisch perfekt. Von Wind und Sonne geprägte Schneedecke, Südhänge apern bereits aus.
Harschschnee hat einen besonderen Humor. So unterscheidet man beispielsweise zwischen lustigem Bruchharsch und listigem Schmelzharsch. Angesteckt von unserer Frohnatur Hanna begegneten wir Beidem mit einem Lächeln, und schwupp di wupp war der Harsch wie weggeblasen!
Zusätzlich zu Harscheisen empfahl unser umsichtiger Guide Daniel noch Steigeisen mitzunehmen. Nur wenige Steigeisen eignen sich für Snowboardschuhe. Aber es gibt sie!
Wenn dann noch ein von E-Zigaretten gestähltes Konditionswunder wie Robin Stufen in den Steilhang emporzimmert, bleibt kaum ein Gipfel unerreichbar!
Planung: Freitag früh Stadtmobil-Anreise nach Realp, etwas über 1500 müM. Aufstieg zur Rotondohütte: SAC-Hütte auf 2570 müM, ähnlich dem Horst eines Adlers auf einer Bergnase. Dort waren zwei Übernachtungen geplant, denen sich zwei Splitboardtouren der Extraklasse anschliessen würden.
Tour 1: Zum Sattel zwischen Hüenerstock und Witenwaserenstock. Snowboarddepot! Ab hier mit Steigeisen zum Ostgipfel (3025 müM), der Wasserscheide zwischen Po, Rhone und Rhein.
Tour 2: Vom Leckipass (Depot) zum Gross Leckihorn (3068 müM). Lohn der Mühe ist ein Rundumblick vom Galenstock, über die Berner Hochalpen und Walliser Hochalpen zum Piz Rotondo und weiter zu den Tessiner und Urner Alpen; einfach grandios!
Abschließend Abfahrt nach Realp!
Die Rotondo-Hütte an sich bietet 80 Übernachtungsplätze, fließend Wasser mit Duschmöglichkeit (warm, 5 Franken) auf 2570 müM! Schließlich bekommen wir von der stets gutgelaunten Hüttenwirtin Pia ein üppiges Drei-Gänge-Menü aufgetischt, wer möchte sogar vegetarisch! Beispiel Gang 1: Reichlich Suppe! Unser Nachbartisch ging drei Mal Nachschlag holen ...... noch Fragen?
Fazit: Es geht auch ohne Pulverschnee. Danke an Daniel und an jeden Einzelnen der Truppe. Es war eine Labsal für die Seele! Alle gesund, fast blasenfrei und heil zurück!
Uli