Eine gemeinsame Ausfahrt in die Vogesen mit dem Ziel, alle Ecken des Leistungsklettern unserer Karlsruher Sektion zu verbinden, das war der Grundgedanke als wir uns früh an einem Samstag Morgen vor der Kletterhalle versammelten.
Wir, das waren Trainer, Helfer und Eltern, und natürlich zahlreiche Mitglieder der verschiedenen Gruppen. Angefangen bei den ganz jungen des Wettkampfteams, hin zu den allmählich Herausgewachsenen des Wettkampfteams, einigen alten Maschienen und Mario von den Paraclimbers.
Offensichtlich fand die Idee anklang, denn mit fast 30 Leuten bepackt tuckerten unsere Busse richtung sonnigem Sandstein. Das wir tatsächlich mit schönem Wetter am Fels rechnen konnten glich einem Wunder. Nach Tagelangem Regen verspürte man an diesem Morgen das erste Mal keine Tropfen mehr auf der Haut.
Unser erstes Ziel der Wochenendsausfahrt war das Chateau du Waldeck, gelegen inmitten der Malerischen Wald- und Berglandschaft der Nordvogesen. Etwas schattig und stellenweise vom vergangenen Dauerregen feucht, doch einige trockene, leichtere Routen versprachen, dass viele von uns auf ihre Kosten kommen würden. Besonders hervorzuheben ist nämlich, dass fast zehn Teilnehmer dem jungen Wettkampfteam abstammen und damit grob 10 Jahre alt sind. Keine leichte Aufgabe also, allen gerecht zu werden, wenn es um die Wahl der Kletterfelsen geht.
Neben dem, dass natürlich alle hoch motiviert waren ihr Können an den Fels zu bringen, war auch die auffallend ausgelassene Stimmung bemerkenswert. Obwohl wir alle aus verschiedenen Ecken stammen, eint uns doch der Gedanke, stark klettern zu wollen. Und die Tatsache gemeinsam in der Sonne am Fels zu stehen ist natürlich allzeit ein Stimmungsheber.
Neben dem Klettern bietet das Chateau aber auch einen malerischen Ausblick und vorallem für die Jüngeren einiges zu erkunden. So wurde ausgiebig gemeinsam gevespert, gequatscht und gelacht. Naja, zumindest bei denen die ihr Vesper nicht vergessen hatten. Solche Kandidaten hat es natürlich immer dabei....
Nachdem es einige Stunden überall sportlich zuging machte sich am Nachmittag Erschöpfung breit und es hieß aufbrechen zum nicht allzu weit entfernten Campingplatz. Dass wir als solche große Gruppe, mit sieben Neunsitzern, derart herzlich empfangen wurden ist mit Sicherheit keine Selbstverständlichkeit. Vielleicht lag es aber auch an unserem einheitlichen Lächeln.
Wärend die einen Zelte aufschlugen, kümmerten sich die anderen, allen voran die Kochheldin Ilana, ums Abendessen. Mit wohlgefüllten Bäuchen ließen man so den Abend bei angeregten Gesprächen ausklingen. Stetig begleitet vom Kichern der jungen Wettkampfkinder die mit den Älteren >Räuber und Gendarme< spielten.
Der nächste Tag versprach sogar noch mehr Sonne als der vorherige und dementsprechend hoch war die Motivation für Performance. Denn nicht umsonst ist der Windstein, unser Ziel für diesen Tag, einer der beliebtesten Felsen der Vogesen.
Nach einem reichhaltigen Frühstück, rückten wir mit Sack und Pack an und stellten unser Können unter Beweis. Wärend unsere Kleinen mit ihrer unermüdlichen Energie die Wände erklimmten, widmete sich der Rest den wirklich herrausstechenden Routen.
Neben Genussklassikern stiegen so einige von uns auch in Routen bis zum hohen neunten Grad ein- und auch durch. Mit Sicherheit ist an diesem Sonntag jeder zum Großteil auf seine Kosten gekommen. Mit Ausnahme von Simone vielleicht, die erstaunlicherweise von Kopfschmerzen geplagt wurde.
So viel Spaß wir auch hatten, so schnell kam der Nachmittag und damit allmählich die Zeit des Aufbruchs. Schließlich lag noch eine Autofahrt nach Karlsruhe vor uns, zurück ins Alltagleben. Das heißt aber kein Abschied für lange, denn schließlich sehen wir uns alle in den Gruppen mehrmals die Woche zu Training.
Abschließend ist es wichtig zu erwähnen, wie sehr das Leistungsklettern in Karlsruhe aktuell aufblüht. Vorallem das Wettkampfteam und das Paraclimbingteam, hat großen Zuwachs an hoch motivierten Mitgliedern. Umso wichtiger ist es uns desshalb, eine Gemeinschaft untereinander zu fördern.
Dass Leistungsklettern interessant und motivierend ist, lebt maßgeblich davon, dass ein großes Gemeinschaftsgefühl herrscht. Vorbilder zu haben und auch sein zu können ist immer ein sehr wertvoller Aspekt. So wollen wir uns auch künftig verstärkt in der Öffentlichkeit repräsentieren. Ob über das KA-Alpin, in dem es regelmäßig etwas von uns zu lesen geben wird, oder Social Media. Es ist uns wichtig, ein ganz lebendiger Teil unserer Sektion zu sein.
Jakob Mehltretter