Ich trage schöne Erinnerungen an Gebirgswanderungen mit Klaus Kemmet in mir.
So traf ich mich diesmal mit sieben Wandersleute am 15. September im Karlsruher Bahnhof. Die Reise ging nach Garmisch-Partenkirchen. Klaus hatte wieder Hotel und Touren organisiert. Gabi, unsere „Fahrkartenbeauftragte“ hatte die Bahnreise gebucht. Danke.
Am Ziel angekommen mussten wir nur wenige Schritte zum Hotel laufen.
Der Tag war noch jung genug um eine Wanderung an der Partnach entlang zur Partnachklamm zu laufen. Wir durchschritten sie allerdings nicht, sondern stiegen unmittelbar vor dem Eingang zu einer kleinen Rundwanderung auf. So konnten wir die beeindruckende Klamm mit dem brausendem Wasser von oben bewundern.
Und wieder, wie in den vergangenen Jahren, erlebte ich die Magie der Berge.
Ein gemütlicher Abend rundetet den Tag ab.
Ich wurde von frischem Licht des Morgens geweckt.
Wir fuhren mit der Zugspitzbahn zur Talstation der Kreuzeckbahn um dann gemütlich zur Bergstation zu schweben. Danach wanderten wir über das Hupfleitenjoch zum Schwarzenkopf. Vier Mutige stiegen die schwierige, kurze Passage zum Gipfelkreuz auf. Oft blieben wir stehen um das Bild der Berge in uns wirken zu lassen. Ich war ganz nah am Glück. Ab und zu gönnten wir uns eine kleine Rast. Zur ausgiebigen Rast ließen wir uns in der neuerbauten Höllentlalanger-Hütte zu Speis und Trank nieder. Zu dieser Zeit hatten wir schon einen großen Teil der 1300 Höhenmeter Abstieg hinter uns. Gestärkt machten wir uns auf den restlichen Abstieg. Still war es in unserer Gruppe, die sonst immer viel zu erzählen hat. Wir mussten uns auf jeden Schritt konzentrieren. Eine Herausforderung, dieser klassische Höhenweg, der mache Waden stöhnen ließ. Ein zweiter Höhepunkt dieses Tages hatten wir noch vor uns. Wir durchwanderten die Höllentalklamm. Das war ein besonderes Erlebnis. Neben und unter uns tobte der Hammersbach, der in tausenden Jahren diese Klamm geschaffen hat. Von oben tropfte erfrischendes Nass. Ich bin schon oft durch eine Klamm gelaufen, war jedoch noch nie so beeindruckt von der Kraft des Wassers. Die Felswände sind ausgespült und geschliffen. Der Weg führt manchmal ganz nah am Wasser entlang oder durch einen spärlich erleuchteten Tunnel. Respekt vor den Erbauern und Pflegern des Weges. Es brauchte wohl gewaltige Anstrengung für dieses Bauwerk, uns Wanderern zur Freude und Sicherheit.
Weiter führte uns der Weg noch lange am Hammersbach entlang. Hier gab er sich ganz harmlos, wie ein behäbiger Gebirgsbach eben. Mit der Zugspitzbahn fuhren wir wieder zum Hotel um den Tag in gemütlicher Runde ausklingen zu lassen.
Dieser Tag hat mich besonders beeindruckt. Mit den Gedanken an das Erlebte schlief ich recht früh ein.
Das Wetter hatte sich verändert, es war trocken und angenehm kühl. Das ideale Wanderwetter.
Mit der Bahn fuhren wir zum Eibsee, den wir ohne nennenswerten Anstieg umrundeten. In manchen Beinen steckte noch die Anstrengung vom Vortag. In meinen auch. Da war eine gemütliche Tour willkommen. Sonnenschein bot ein interessantes Lichtspiel auf dem Wasser. Die Zugspitze war zu sehen,wohin es uns allerdings gar nicht zog. Wir genossen den Anblick von unten.
Vorbei am klaren Badersee, in dem sich Schwärme von Forellen tummelten, wanderten wir nach Grainau. Hier ließen wir uns zu Kaffee und Kuchen nieder und begaben uns anschließend zurück nach Garmisch-Partenkirchen.
Ein erholsamer Tag fand in fröhlicher Runde seinen Abschluss.
Am vierten Tag wurde nicht mit der Bahn gefahren, wir sind ja Wandersleute. Eine Weile an der Partnach entlang wandernd erreichten wir die Partnachklamm. Sie ist kühl, dunkel und weniger spektakulär als die Höllentalklamm. Sie bietet aber auch einige sehenswerte Stellen. Schnell hatten wir sie durchschritten. Nun ging es bergauf zum Eckbauer auf 1236 m. Hier holten wir unser Vesper aus den Rucksäcken und ließen es uns gut gehen. Die Berge trugen Wolkenhauben, der Blick reichte nicht all zu weit.Erst später hatten wir einen freien Blick auf das Alpenpanorama. Die Sonne hatte sich durchgesetzt und begleitete uns auf dem Weg. Wir erreichten das höchstgelegene Kirchendorf Deutschlands, Wamberg. In einem Gasthof ließen wir uns verwöhnen. So gerüstet nahmen wir die letzten Kilometer bei Sonnenschein und angenehmen Wind zum Hotel unter die Sohlen.
Auf der Hotelterrasse gönnten wir uns zum Abschluss unserer Wandertage Eiskaffee und Eiskakao.
Am Ende meines Berichts möchte ich einen unbekannten Poeten zitieren:
Wo deine Blicke ins weite Land gehen,Wanderer verweile, bleibe stehen.
So hatten wir die Bergwelt erlebt und waren im Bergglück.
Lieber Klaus, wir durften mit Dir traumhaft schöne Wanderungen in fröhlicher Harmonie erleben. Dafür danken wir Dir sehr, unsere guten Wünsche begleiten Dich.
Lilo Kircher