Dreizehn Senioren zogen vom Herrenalber Bahnhof über die Schweizerwiese zur Mönchstrasse, einem breiten Wirtschaftsweg Richtung Rotensol. Das Ziel hieß Marxzell. Hans, 86, gab das Tempo an. So bildete sich keine lange Schlange, sondern ein Pulk, in dem fröhliche Gespräche geführt wurden. Brigitte, eine Wanderin, die zum ersten Mal bei uns war, fand sogleich Anschluss und fühlte sich wohl in unserer Gemeinschaft. An diesem strahlenden Sonnentag stapften unsere Schuhe durch raschelndes Laub.
Kindheitserinnerungen wurden wach. So ist das bei Senioren.
Am Seerosenteich fanden wir ausreichend genug sonnenbeschienene Bänke um eine ausgiebige Vesperpause zu machen. Bevor wir uns wieder auf den Weg machten, versammelte Hans uns um sich, um ein Gedicht aus seinem riesigen Wissensschatz zu rezitieren. Danke Hans, es ist eine Freude Dir zuzuhören.
Der Weg führte weiter ins Holzbachtal. Nach einem kurzen, heftigen Abstieg erreichten wir die Bergschmiede. Da hatten wir dann ein kleines Problem, der Wanderweg war gesperrt. Holzfäller arbeiteten im Forst. Mit Getösen stürzten Bäume zu Boden. Wir hatten damit schon im Vorfeld gerechnet, deshalb übernahm Fritz vorübergehend die Führung, da er sich hier gut auskennt. Im Gänsemarsch wanderten wir an der wenig befahrenen Straße entlang bis zur Maisenmühle. Zielsicher fand er den Weg zwischen den Häusern und über eine feuchte Wiese zum Wanderweg zurück. Ab jetzt waren wir wie gewünscht im Maisental und wanderten am gurgelnden Maisenbach entlang bis zu seiner Mündung in die Alb in Marxzell.
Eine schöne, sonnige Wanderung fand ihr Ende mit einer fröhlichen Heimfahrt.
Lilo Kircher