Im Februar ging es vom 16. bis zum 24. für neun Tage für eine kombinierte Freeride- und Tourenwoche nach Davos. Mit dabei waren Clemens Appel, der die Gruppe leitete, Bernhard Kaufman zur Unterstützung und als Teilnehmer Jenny, Frank, Martin und Johannes.
Das schöne Wetter Mitte Februar versprach schon im Vorfeld viel Sonne aber wenig Neuschnee.
1. Tag - Freeriden am Pischa
Und so machten wir uns in zwei Autos am frühen Samstag Morgen auf den Weg in die Schweiz. Treffpunkt war der Pischaparkplatz am Fuss der Pischabahn. Ein ehemaliges Skigebiet an der Flüelapassstrasse. Es besitzt noch eine Gondelbahn aber keine präparierten Pisten. Die ehemaligen Hänge links und rechts der Gondel laden zum freien Fahren ein, ein idealer Einstieg in unsere Woche. Aufgrund der südlichen Exposition des Hanges und mangelndem Neuschnee waren die Verhältnisse gemischt. Viel verspurtes Gelände, doch teilweise auch noch etwas Pulver oder später etwas Sulz. Mit einer 5er Karte waren wir den Tag über gut beschäftigt die Alternativen Abfahrtsmöglichkeiten des Gebietes zu erkunden. Am Abend bezogen wir dann unsere Unterkunft im von Sprecherhaus.
2. Tag - Skitour auf das Büehlenhorn und nordseitige Abfahrt
Am Sonntag starten wir von der Bushaltestelle Davos Bahnhof, laufen zu Fuß durch den Bahnhof und auf einem Fahrweg bis zur Säge, wo wir anfellen. Es geht auf ruhigem Pfad durch den Wald hinauf. Auf einer Lichtung wartet eine sonnige Hütte mit Aussicht ins Tal und läd zur Pause ein.
Gestärkt folgen wir der Aufstiegsspur weiter durch den Wald, der sich bald lichtet und steiler wird. Aus dem Wald hinaus geht es auf eine langgezogene Kuppe, die sich bis zum Gipfel zieht und einen herrlichen Ausblick nach rechts ins Dischmatal bietet. Wir stärken uns auf dem Büelenhorn nachmals für die Abfahrt, die wir schon am Tag zuvor vom gegenüberliegenden Hang (Pischabhn) erblickt hatten. Nur wenige Spuren im Hang versprachen noch genug Platz für eine "first line". Bereit zum Start wurde dem ein oder anderen nochmal etwas mulmig, denn von oben ist die Abfahrt aufgrund der Steilheit nicht komplett einsehbar. Dank der umsichtigen Routenwahl durch Clemens tasteten wir uns Stück für Stück den Hang hinunter und nach dem ersten steileren Stück entpuppte sich der Schnee als wunderbarster Pulver und die Aktion wurde zum Genuss (oder zumindest zu einem Erfolgserlebnis, so eine steile Abfahrt bewältigt zu haben). Nach Haus bringt uns der Pischabus.
3. Tag - Skisafari vom Pischa über den Pischaboden - Novaier Tälli - Gitzihöreli - Gatschiefertälli nach Monbiel
Morgens nehmen wir den Bus noch einmal zur Pischbahn. Aus der Gondel haben wir einen guten Blick auf die nun sonnenbeschienene Nord-Ost Flanke des Büelenhorns. Dort bewundern wir jetzt unsere Abfahrtsspuren vom Vortag. Von der Pischa-Bergstation geht es heute zuerst nach Westen und dann nördlich hinunter zum Pischaboden. Hier fellen wir an und steigen zum Punkt 2719 hinauf. Nun folgt eine längere Abfahrt ins Novaier Tälli. Erst als es im Ober Novai sehr schattig und der Schnee ungemütlich hart wird, stoppen wir, um wieder anzufellen. Zuerst in der Abfahrtspur später nach rechts davon geht es hinauf in eine Scharte zwischen Lauizughorn und Gitzihöreli. Abschliessend geniessen wir eine lange Abfahrt durch das Gatschifertälli hinunter ins Tal durch Wald Richtung Monbiel. Dort gehen wir auf der Loipe nach nach Klosters. Wir tragen die Ski durch das Städtchen bis zum Bahnhof.
Zurück zur Unterkunft ging es mit dem Zug vom Bahnhof in Klosters. Gut dass die Gästekarte auch hier im Zug gilt!
4. Tag - Skitour auf das Chörbschhorn
Mit dem Bus ging es in der Früh nach Davos Frauenalb. Direkt von der Bushaltestelle aus erklommen wir das Chörbschhorn und statteten in der Abfahrt noch der Stafelalp einen Besuch ab. Leider gibt der Wirt dieses Jahr das Geschäft auf.
5. Tag - Feilen an der Skitechnik auf der Piste
An einem Tag wollten wir die Piste nutzen, um mit ein paar gezielten Übungen unsere Skitechnik zu verbessern. Tags zuvor hatten wir von der Stafelalp aus auf der gegenüberliegenden Talseite schon die schönen breiten Pisten im Skigebiet Rinerhorn erblickt. Dorthin fahren wir und verbringen den Tag im stetigen Wechsel auf und abseits der Pisten. Den Abschluss des Tages bildete eine Freeride Abfahrt südlich des Nüllisch Grates hinunter ins Laidbach Mäder und dann zurück zur Talstation.
6. Tag - Skitour über den Gletscher Ducan
Sicherlich ein Highlight der Woche war unsere Tour von Monstein über den Gletscher Ducan ins Sertig Tal. Schönster Sonnenschein, kaum Wind und prima Schnee waren die Zutaten für diese wunderschöne Tour und ein Gipfelaufstieg mit Fernblick die Kirsche oben drauf. Im Anstieg zur Fanezfurgga konnte die Spuranlage geübt werden. Für den Gipfel packten wir die Steigeisen aus. Die lohnende Abfahrt vor grandioser Kulisse erfolgte rasch, so dass wir den Bus von Sertig Sand noch erwischten.
7. Tag - Ruhetag
Nach sechs engagierten Tagen auf Ski gönnten wir uns einen Ruhetag. Ausschlafen, einen Spaziergang um den Davoser See oder eine Runde auf der Loipe. Jeder wusste sich an diesem Tag zu beschäftigen. Einige Unermüdliche brachen zwar nach dem Frühstück mit Skiern auf, kehrten jedoch wegen schlechter Sicht vorzeitig wieder zurück. Während der gesamten Ausfahrt war dies der einzige Tag, an dem sich die Sonne längere Zeit hinter den Wolken versteckte.
8. Tag - Skitour Winterlücker - Jörisee - Fremdvereina - Isenfürggli
Mit dem Auto fahren wir auf der Passtrasse des Flüelapasses bis zum Parkplatz Tschuggen. Ab dort ist die Passstrasse gesperrt und im Winter meist mit Schnee bedeckt. Zuerst über die Passstrasse, und dann links die Hänge hinauf steigen wir zur Winterlücke. Dort Fellen wir ab und geniessen eine herrliche Abfahrt mit Sonne und nordseitigem Pulver über den Jörisee bis hinab in ein versteckte Ebene (Fremdvereina) mit einer kleinen Hütte (Säss). In der Abfahrt folgen wir dem Jöribach durch ein paar spannenden Einschnitte, die er im Fels hinterlassen hat. Unten an der Hütte rasten wir und stärken uns für den erneuten Anstieg zum Isenfürggli. Der Aufstieg bietet herrliche Ausblick auf die süd-ost Flanken des Pischahorns und zurück nach Westen Richtung Süser Tal und Vereinapass. Auf dem Isenfürggli stärken wir uns ein letztes Mal für die Abfahrt zurück zum Auto. Der Schnee ist später am Tag prima und die Abfahrt reinster Genuss.
9. Tag - Skitour Pischhorn
Mit dem Lift ging es ein letztes Mal zum Pischa hinauf. Rechts hinter der Bergstation steigen wir kurz auf und rutschen dann auf Fellen hinab ins Verborgen Pischa. Von dort folgt der Anstieg zum Gipfel. Den krönenden Abschluss unserer Ausfahrt bildet dann eine herrliche lange Abfahrt vom Pischhorn Richtung Westen über die Mönchalp bis hinunter nach Grüenbödeli. Ein letztes Mal haben wir viel Glück und finden noch viel unverspurten Pulver. Das letzte Stück der Abfahrt geht durch einen glatten und schmalen Waldweg. Unten angekommen überqueren wir die Strasse und fellen nocheinmal kurz an, um durch den Wald zur Bahnstation "Davos Laret" zu gehen. Dort besteigen wir den Zug zurück nach "Davos Wolfgang". Dort steigen wir um in den Bus zum von Sprecherhaus.
Insgesamt war diese Ausfahrt nahezu perfekt. Die Bedingungen hätten besser kaum sein können und die Stimmung und Motivation in der Gruppe war Spitze. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Clemens und Bernhard, deren Spürnasen den Powderspass mit Sicherheit finden.
Johannes